Was ist bei der Auswahl der Fonds zu beachten?

Wenn Sie nicht in einzelne Aktien, aber dennoch an der Börse investieren möchten, sind Fonds eine ideale Möglichkeit dafür. Allerdings kann sich die Rendite bei verschiedenen Fonds deutlich unterscheiden. Damit Sie Ihr Geld nicht bei den falschen Fonds anlegen, erfahren Sie in diesem Ratgeber, worauf Sie bei der Auswahl der Fonds achten sollten.

Hand greift nach digitalem Graphen auf einer anderen Hand

Die Wahl des Fonds kann sich beträchtlich auf die Rendite auswirken. Bildquelle: SuriyaPhoto – 72257434 / Shutterstock.com

Welche Fondsart ist die richtige?

Zunächst sollten Sie klären, in welche Art von Fonds Sie investieren möchten. Je nachdem, für welche Art Sie sich entscheiden, sind Renditechancen und Risiken anders verteilt. Dabei ist zu beachten, dass bei risikoreichen Fonds die Chance auf eine höhere Rendite größer ist. Gleichzeitig können Sie mit dieser Art aber auch mehr Geld verlieren. Grundsätzlich stehen folgende Fondsarten zur Auswahl:

  • Aktienfonds: Ein Aktienfonds investiert in eine Reihe von Aktien, bei denen der Fondsmanager Chancen sieht. Unterschiede gibt es hier in der Ausrichtung, die wir bereits unter 5.1 näher beschrieben haben. Aktienfonds können daher global oder regional ausgerichtet sein, aber auch einzelne Branchen zusammenfassen.
  • Dachfonds: Dachfonds teilen die Investitionen in verschiedene Fonds auf. Der englische Begriff „fund of funds“ ist daher naheliegend. Je nach Ausrichtung des Dachfonds können auch hier wieder unterschiedliche Bereiche wie Asset-Klassen oder Themen das Anlageziel sein.
  • Garantiefonds: Wollen Sie am Ende einer festgelegten Laufzeit einen garantierten Mindestbetrag erhalten, sind Garantiefonds die passende Anlageart. Allerdings müssen Sie auf Renditechancen verzichten, da der Fonds Teile des Kapitals in sichere Geschäfte investieren muss.
  • Indexfonds: Um in Fonds investieren zu können, die einen bestimmten Börsenindex möglichst genau nachbilden, wurden die Indexfonds geschaffen. Die meisten Indexfonds werden als ETFs (Exchange Traded Funds) an der Börse gehandelt. Unter 5.3 haben wir die ETFs näher beschrieben.
  • Mischfonds: Ein Mischfonds kombiniert mehrere Asset-Klassen miteinander. In dieser Fondsart wird beispielsweise gleichzeitig in Aktien, Rentenpapiere, Rohstoffe und Immobilien investiert. Je nach Fondsmanager und festgelegter Strategie können die Anteile der einzelnen Anlageschwerpunkte variieren.
  • Rentenfonds: Mit Rentenfonds können Sie breit gestreut in Anleihen investieren. Dabei wird je nach Risikoaffinität auf sichere Staatsanleihen oder auch riskante Unternehmensanleihen zurückgegriffen. Je höher das Ausfallrisiko ist, desto höher ist auch die Rendite.

Bei der Auswahl der Fondsart sollten Sie also bestimmen, welches Risiko Sie eingehen möchten. Sind Sie eher konservativ eingestellt und wollen eine höhere Sicherheit, müssen Sie auf einige Renditepunkte verzichten. Andererseits besteht bei einer höheren Renditechance die Möglichkeit kräftiger Kursverluste.

Wie vergleiche ich die verschiedenen Fonds?

Haben Sie sich für eine Fondsart entschieden, müssen Sie einen Fonds aus ebendieser Gattung wählen. Dazu lassen Sie sich entweder von einem Experten beraten oder vergleichen die Fonds selbst. Bei einer Expertenmeinung müssen Sie aber immer bedenken, dass der Berater ebenfalls Geld verdienen will, wodurch die Kosten steigen. Wenn Sie die Fonds selbst vergleichen, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Wie sieht die langfristige Wertentwicklung aus?
  • Wer ist der Emittent des Fonds? Handelt es sich um eine professionelle Fondsgesellschaft?
  • Wie verhält sich der Fonds während eines Wirtschaftsaufschwungs und während eines Abschwungs?
  • Wie hoch sind die Gebühren?

Bei den Fonds fallen unterschiedliche Gebühren an, die sich natürlich auf die Rendite auswirken. Möglichst niedrige Kosten sollten hier Ihr Ziel sein. Folgende Arten von Gebühren können für die Fonds anfallen:

  • Ausgabeaufschlag (Agio)
  • Management-Gebühr (Verwaltungsgebühr)
  • Performance-Fee (Gebühr für die besondere Leistung des Fondsmanagements)
  • Gesamtkostenquote bzw. Total Expense Ratio (TER)

Für eine gute Vergleichbarkeit sorgt die TER. Allerdings fehlen hier Kostenstellen wie die Performance-Fee oder die Transaktionskosten. Diese sollten Sie gesondert betrachten. Abgesehen davon lassen sich bei Fonds mit der TER die anfallenden Kosten innerhalb eines Geschäftsjahres vergleichen. Bei Aktienfonds liegt der TER beispielsweise im Durchschnitt bei 1,6 Prozent, bei Rentenfonds hingegen bei 0,9 Prozent.

Über Vergleichsseiten im Internet oder einschlägige Magazine können Sie die Fonds und deren Kosten gut vergleichen. Achten Sie bei einer guten Wertentwicklung auch auf niedrige Gebühren. Dadurch erhalten Sie die höchstmögliche Rendite.

Wie vermeide ich den Ausgabeaufschlag?

Der Ausgabeaufschlag wird als einmalige Gebühr beim Erwerb von Fondsanteilen fällig. Die Höhe schwankt je nach Anbieter zwischen einem und fünf Prozent. Viele Direktbanken verzichten jedoch auf einen Aufgabeaufschlag, so dass Sie bei einigen Anbietern Geld sparen können.

ETFs als günstige Alternative zu gemanagten Fonds

Wie wir bereits in 5.3 beschrieben haben, liegen die Gebühren für ETFs deutlich unter denen der aktiv gemanagten Fonds. Dies liegt einfach an der Tatsache, dass der Verwaltungsaufwand für ETFs deutlich niedriger ist.

Die richtige Auswahl der Fonds schlägt sich in der Rendite nieder

Ihnen stehen tausende Fonds zur Auswahl, weshalb Sie sich ausgiebig mit der Materie beschäftigen sollten, bevor Sie investieren. Nur so können Sie sicherstellen, dass Sie nicht in den falschen Fonds investieren. Eine Vielzahl der Angebote ist schlichtweg zu teuer und liefert zudem zu schlechte Ergebnisse. Machen Sie sich daher selbst an den Vergleich und suchen sich die Fonds heraus, die zu Ihrer Strategie und Ihrer Risikoaffinität passen.

Bildquelle: SuriyaPhoto – 72257434 / Shutterstock.com