Crowdinvesting ist derzeit in aller Munde. Das liegt vorrangig daran, dass sich mit herkömmlichen Anlageformen kaum mehr eine zufriedenstellende Rendite erzielen lässt. Besonders beliebt ist aber eine bestimmte Form des Crowdinvestings, und zwar das in Immobilien. Das leicht zu verstehende Prinzip versucht dabei, Privatanleger und Immobilienentwickler zusammenzubringen und so die Bedürfnisse von beiden Seiten kumulativ zu stillen.
Crowdinvesting ist besonders in schwierigen Wirtschaftszeiten beliebt
Menschen, die noch nie mit dem Thema Crowdinvesting in Berührung gekommen sind, fragen sich initial natürlich, um was für eine Anlageform es sich hierbei handelt. Genauer gesagt ist es jedoch keine Anlageform, sondern eine Finanzierungsform. Gemäß fr-online.de hat sie sich besonders im Bereich zukunftsträchtiger Startups etabliert. Diese versuchen mit einem überzeugenden Geschäftsmodell Mikroinvestoren davon zu überzeugen, mit typischerweise geringen Geldbeträgen unterstützend aktiv zu werden. Der Investor, und wenn sein Einsatz auch noch so klein ist, sieht sich jedoch beim Crowdinvesting einem ähnlichen Risiko ausgesetzt, wie dies auch bei anderen Investitionsformen auftritt. Floppt das Unternehmen, in das investiert worden ist, nämlich, so ist das Geld fort und die erhoffte, hohe Rendite futsch. Doch was passiert in dem Fall, dass man eine hübsche Summe investiert hat und das Unternehmen in der Zukunft zum Global Player avanciert? In diesem Fall hängt die Rendite von der Beteiligungsform ab:
- Stille Beteiligungen
- Genussrechte
- Partiarische Darlehen
Die Stille Beteiligung ist ein Begriff, der seine Ursprünge im Gesellschaftsrecht hat und dort vor allem im Zusammenhang mit der stillen Gesellschaft auftritt. Genussrechte und Partiarische Darlehen kann man hingegen auch unter dem Oberbegriff des Mezzanine-Kapitals zusammenfassen. Dies wiederum bedeutet, dass die Finanzierungsart sich aus Eigen- und Fremdkapital zusammensetzt und eine direkte Erfolgsbeteiligung winkt.
Immobilien als Investitionsobjekt eignen sich für viele Anleger hervorragend
Wer sich der Vorteile von Crowdinvestment bewusst ist, hat nicht nur auf der Seite der in großer Zahl zur Verfügung stehenden Anbieter die freie Wahl, sondern natürlich auch bei dem Startup, in das investiert werden soll. Besonders populär ist dabei momentan die Investition in junge Startups, die sich mit der Immobilien-Branche beschäftigen. Somit fragt sich, warum ausgerechnet diese auf Anleger einen geradezu magischen Reiz ausübt. Begründet werden kann dies mit etlichen Faktoren:
- Wohnraum wird laut de immer knapper
- Immobilienpreise sind immer weiter gestiegen
- Wertverlust ist vergleichsweise gering
- Solide Rendite bei geringem Risiko
Eine Investition in Immobilien gilt gemäß faz.net nicht umsonst immer noch als eine der solidesten Anlageformen, was mit dem vergleichsweise geringen Risiko in diesem Sektor zu tun hat. Die Rendite ist zwar nicht so hoch, wie dies bei hochspekulativen Geschäften der Fall ist, pendelt sich jedoch für gewöhnlich bei vier bis sechs Prozent ein. Ein entscheidender Faktor ist, dass der Bedarf an Wohnraum in letzter Zeit immer weiter gestiegen ist. Vor allem in großen Städten reicht dieser häufig nicht aus, um die ganzen Anfragen zu decken.
Vergleiche sollten bei der Vielzahl von Anbietern vorher durchgeführt werden
Macht man sich auf die Suche nach einer Plattform, wo man im Rahmen des Crowdfundings in Immobilien investieren kann, so wird man feststellen, dass es hierfür schon spezialisierte Anbieter gibt. Anleger sollten aber immer im Vorfeld gründlich vergleichen. Zu den bereits erwähnten, spezialisierten Anbietern zählen unter anderem die drei folgenden:
Anbieter | Gründung | Branche |
Exporo | 2013 | Real Estate |
Rendity | 2015 | Fintech und Crowdfunding |
Zinsland | 2014 | Projektentwicklungen |
Bei der Entscheidung für oder gegen eine Firma sollte man vor allem Kriterien mit einfließen lassen, die sich dem eigentlichen Ziel des Investments widmen, nämlich dem Geldverdienen. Im Klartext sollte die Seite also möglichst viel Klarheit über das Projekt verschaffen, für das Investoren gesucht werden. Transparenz ist hierbei das alles Entscheidende. Wer Faktoren verschweigt, kann prinzipbedingt nicht als seriös und vertrauenswürdig eingestuft werden. Hilfreich ist es auch, sich vor dem Investment einen Überblick über die Vergangenheit der Crowdinvesting-Plattform und auch das Startup als solches zu verschaffen. Im Rahmen dessen sollten Fragen wie die folgenden beantwortet werden:
- Welche erfolgreichen Projekte hat die Plattform schon finanziert
- Wie viel Erfahrung haben die Gründer des jeweiligen Startups
- Welche Qualifikationen bringen diese mit
All dies dient dazu, final einen Überblick darüber zu erhalten, wie sinnvoll sich eine Investition im Detail darstellt.
Investitionskapital ist abhängig von privaten wirtschaftlichen Verhältnissen
Eine sehr wichtige Frage, die es abschließend noch zu klären gilt, ist die der angemessenen Investitionshöhe. Bevor man sich anlässlich dessen jedoch seinen privaten wirtschaftlichen Verhältnissen widmet, sollte man noch wissen, dass einige Anbieter eine Mindestsumme als Investition fordern, die auch nicht unterschritten werden darf. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass überhaupt real eine Chance existiert, dass der benötigte Gesamtbetrag zustande kommen kann. Leider lässt sich auf die Frage, wie viel man investieren sollte, keine pauschale Antwort geben, weil das von mehreren Faktoren abhängig ist:
- Summe der Ersparnisse
- Aktueller Verdienst
- Wahrscheinlichkeit der Rendite
- Risikobereitschaft
- Erfahrung in dem Bereich
Da immer das Risiko des Totalverlustes gegeben ist, ist es allerdings klug, kein Geld zu investieren, das dringend benötigt wird oder schon anderweitig verplant ist. Hat man im Hinterkopf sich schon damit angefreundet, dass das Geld im schlimmsten Fall weg sein kann, ist dies mehr als die halbe Miete. Ein guter Tipp ist es auch, eben jenes Risiko zu streuen und den zur Verfügung stehenden gesamten Investitionsbetrag lieber zu splitten bzw. in mehrere Startups gleichzeitig zu investieren und somit ein kleines Portfolio aufzubauen.
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