Mit Aktien handeln – Wissen und Grundlagen

Sie sind auf der Suche nach einer Anlagealternative und interessieren sich deshalb für den Aktienhandel? In diesem Fall möchten wir Sie beglückwünschen, denn mit einer klugen Anlagestrategie bietet der Aktienbereich zahlreiche Vorteile wie ansehnliche Renditen bei einem recht hohen Maß an Sicherheit. Doch da Wertpdapiere immer auch Verlustrisiken bergen, ist es wichtig, dass Sie sich vorher genau informieren und planvoll an die Sache herangehen. In diesem Ratgeber bieten wir Ihnen einen umfassenden Ratgeber in Sachen Aktien und helfen Ihnen, den richtigen Einstieg zu finden.

Anleger analysiert den Kursverlauf einer Aktie

Mit einer klugen Anlagestrategie können Sie mit Aktien gute Renditen erzielen. Bildquelle: solarseven – 599600603 / Shutterstock.com

Aktien – grundlegende Informationen rund um die Wertpapiere

Aktien werden von vielen Experten immer wieder als die Anlagemöglichkeit angepriesen, die mittel- bis langfristig die stabilsten Renditen auf hohem Niveau bringt. Doch leider wird auch immer wieder über verbranntes Kapital in Millionenhöhe berichtet, wenn der Kurs einer Aktie völlig einbricht und Anleger nahezu Totalverluste erleiden. Um solche Zusammenhänge besser zu verstehen, sollten Sie sich zunächst ganz grundlegendes Wissen über Aktien aneignen.

Was sind Aktien?

Bei einer Aktie handelt es sich um ein Wertpapier, mit dem Sie als Inhaber einen gewissen Anteil am betreffenden Unternehmen erwerben. In Deutschland dürfen die Aktiengesellschaft (AG), die Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) und die Europäische Aktiengesellschaft (SE) Aktien ausgeben.

Im Regelfall bietet eine solche Aktie folgende Möglichkeiten:
  • Stimmrecht: Als Aktionär dürfen Sie an der Hauptversammlung des betreffenden Unternehmens teilnehmen und haben ein Stimmrecht, welches Ihren Anteil an den Stammaktien betrifft. Auf der Hauptversammlung werden grundsätzliche Entscheidungen für das Unternehmen getroffen, welche die Wahl des Aufsichtsrates, die Änderung wichtiger Statuten und auch die Gewinnausschüttung in Form von Dividenden entspricht. Zudem entlasten die Mitglieder der Hauptversammlung auch den Vorstand sowie den Aufsichtsrat und bestimmen den Abschlussprüfer.
  • Dividendenzahlungen: Entscheidet die Hauptversammlung, dass eine Dividende ausgeschüttet wird, erhalten Sie als Aktionär pro Aktie eine gewisse Zahlung, die aus dem Gewinn der Gesellschaft fließt.
  • Partizipation an der Entwicklung: Je nach Geschäftsentwicklung eines Unternehmens entwickelt sich im Normalfall auch dessen Aktienkurs. Als Aktionär partizipieren Sie an dieser Entwicklung nach der Höhe Ihres Anteils. Steigt der Aktienkurs also um 3%, so steigt auch der Wert Ihrer Aktie im Normalfall um 3%.
  • Handelbarkeit: Sie können Ihre Aktien jederzeit zum Verkauf anbieten. Durch Börsen wird die Handelbarkeit zu fast jedem Zeitpunkt gewährleistet, woraus sich auch der jeweilige Aktienkurs des Unternehmens ergibt (Angebot und Nachfrage).

Welche Arten von Aktien gibt es?

Aktie ist nicht gleich Aktie – eine Weisheit, die vor allem in Bezug auf strategische Beteiligungen an Unternehmen wichtig ist. Für den reinen Investitionseffekt als Privatanleger spielen die Aktientypen zwar keine so große Rolle, jedoch sollen sie trotzdem kurz vorgestellt werden:

1. Stammaktien vs. Vorzugsaktien (Unterscheidung nach Stimmrecht)

Stammaktien sind herkömmliche Aktien, die sowohl die Partizipation an der Unternehmensentwicklung als auch das volle Stimmrecht garantieren. Diese Aktienart lässt sich auch als Standardform bezeichnen.

Vorzugsaktien haben ihren Namen vor allem von der bevorzugten Behandlung bei der Dividendenzahlung. Oftmals erhalten Inhaber solcher Aktien also eine höhere Dividende als Inhaber von Stammaktien. Diesem Vorzug steht jedoch auch ein großer Nachteil gegenüber, denn als Inhaber von Vorzugsaktien können Sie im Normalfall kein Stimmrecht auf der Hauptversammlung ausüben.

2. Inhaberaktien vs. Namensaktien (Unterscheidung nach Übertragbarkeit)

Inhaberaktien sind heute der Standard bei Wertpapieren. Die Aktie gehört dem jeweiligen Inhaber, der jeweils leicht wechseln kann. Die Übertragbarkeit ist bei diesen Aktien ohne großen Aufwand möglich.

Namensaktien stellen Wertpapiere dar, bei denen der Inhaber mit seinem Namen im Aktienregister des betreffenden Unternehmens verzeichnet ist. Eine Übertragung dieser Aktien ist deshalb mit größerem Aufwand verbunden.

Hinweis
Als Sonderform der Namensaktien existieren zudem auch noch die vinkulierten Namensaktien, bei denen eine Übertragung nur möglich ist, wenn das Unternehmen dem zustimmt.

3. Nennbetragsaktien vs. Stückaktien (Unterscheidung nach Unternehmensanteil)

Nennbetragsaktien oder auch Nennwertaktien sind alle per Satzung mit einem gewissen Nennwert ausgestattet, der auf der Aktie notiert wird. Dieser drückt das Verhältnis zwischen Aktienwert und Grundkapital aus. Dabei ist es durchaus möglich, Aktien mit unterschiedlichem Nennwert auszugeben. Nennbetragsaktien spielen seit der Euro-Einführung jedoch kaum noch eine Rolle.

Stückaktien weisen keinen festen Nennbetrag aus. Sie haben alle den gleichen Anteil am Grundkapital des betreffenden Unternehmens und stellen heute den Standardfall dar. Die Bezeichnung für Stückaktien ist heute auch noch hin und wieder als „o.N.“ zu erkennen.

4. Junge Akten vs. Alte Aktien (Unterscheidung nach Alter)

Alte Aktien sind die Aktien, die ein Unternehmen bei seinem Börsengang ausgegeben hat. Wird später eine Kapitalerhöhung durchgeführt, gibt das Unternehmen weitere Aktien aus, die als junge Aktien bezeichnet werden.

Wie funktioniert Aktienhandel grundsätzlich?

Ein Börsengang stellt für Unternehmen die Möglichkeit dar, sehr viel Geld einzusammeln. Dafür wird der Unternehmenswert in Anteile (Aktien) aufgeteilt und ein Teil davon (oft zunächst unter 50%) an der Börse angeboten. Von diesem Zeitpunkt an bestimmt der Markt den Kurs eines Wertpapiers.

Folgende Mechanismen sind dabei wichtig:
  • Mehr Menschen möchten eine Aktie kaufen als verkaufen à Kurs steigt
  • Mehr Menschen möchten eine Aktie verkaufen als kaufen à Kurs sinkt

Die Gründe für Kauf- und Verkaufsabsichten von Investoren können dabei sehr vielfältig ausfallen.

Typische Ursachen sind:
  • Übermäßig gute Geschäftszahlen eines Unternehmens (Interesse wächst)
  • Schlechte Geschäftszahlen eines Unternehmens (Interesse sinkt)
  • Gute Branchennews (Interesse kann ansteigen)
  • Schlechte Branchennews (Interesse kann absinken)
  • Allgemeine Wirtschaftsnachrichten (je nach Verlauf)
  • Politische Entscheidungen (je nach Verlauf)

Diese Aufzählung ist keinesfalls abschließend und soll tatsächlich nur einige häufige Gründe aufzeigen.

Für Sie als Anleger soll der Mechanismus des Aktienhandels anhand eines Beispiels aufgezeigt werden:

Beispiel

Sie kaufen 10 Aktien von der „Beispiel AG“ zum Kurs von 67 Euro und zahlen dafür 670 Euro (Gebühren werden zur Vereinfachung nicht berücksichtigt). Nach 12 Monaten ist der Kurs der Beispiel AG auf 83 Euro angestiegen. Ihr Kapital beträgt nun 830 Euro, wenn Sie die Aktie wiederverkaufen. Daraus ergäbe sich folgende Rendite:

Kurs beim Kauf 67 Euro
Kurs beim Verkauf 83 Euro
Differenz 16 Euro
Differenz in Prozent 23,88%

In diesem sehr optimistischen Szenario hätten Sie eine Jahresrendite von 23,88% erzielt. In der Praxis kann es natürlich auch passieren, dass der Kurs einer Aktie fällt und Sie einen Verlust erleiden. Aus diesem Grund verteilen viele Anleger ihr Kapital auf verschiedene Aktienwerte und sehen eher einen mittel- bis langfristigen Horizont. Innerhalb eines langen Zeitraums kann der Kurs schwanken, aber die langfristige Entwicklung ist bei gesunden Unternehmen tendenziell positiv.

Investition in Aktien – was Anleger wissen sollten

Eine Investition in Aktien ist heute keine Seltenheit mehr, da Sie als Anleger heute ganz bequem von Ihrem Rechner oder Smartphone aus Trades durchführen können. Experten empfehlen gerade in langen Niedrigzinsphasen nahezu jedem Anleger, Aktien mit in sein Anlage-Portfolio aufzunehmen.

Pro und Contra – welche Vor- und Nachteile bringt der Aktienhandel mit sich?

Wie jede Anlageoption bieten natürlich auch Aktien ganz spezielle Vor- und Nachteile. Dazu gehören vor allem die Folgenden:

Vorteile

Nachteile

  • Hohes Gewinnpotenzial durch Kurssteigerungen und Dividende
  • Langfristig höhere Rendite als Sparprodukte
  • Hohes Maß an Flexibilität (Aktien können jederzeit gekauft und verkauft werden)
  • Große Auswahl an Aktienwerten

 

  • Bei Einzelwerten hohe Verlustgefahr (bis zum Totalverlust bei Insolvenz)
  • Keine planbare und feste Rendite
  • Bei eiligem Aktienverkauf können im Kurstief Verluste anfallen

Für wen eignen sich Aktien als Geldanlage?

Symbolbild für steigende Rendite bei der Geldanlage

Aktieninvestments können für alle Anleger interessant sein. Bildquelle: ITTIGallery – 723294832 / Shutterstock.com

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Aktien als Geldanlage prinzipiell für jeden Anleger interessant sind. Allerdings sollte ein Aktieninvestment aufgrund des möglichen Kursrisikos niemals die einzige Anlagestrategie darstellen. In einem guten Anlagemix sind Aktien, Aktienfonds oder auch ETFs jedoch ein wichtiger Posten. Die folgende Tabelle zeigt Besonderheiten für einzelne Anlegergruppen:

Anlegergruppe

Besonderheiten

Junge Anleger Zwar sind Aktien vor allem langfristig interessant, aber bei konkreten Sparzielen (Haus oder Auto) sollten zusätzlich noch sicherere Ergänzungen vorgenommen werden. Ein langes Kurstief könnte sonst entsprechende Ziele verhindern. In Sachen Altersvorsorge kann ein breites Aktienportfolio jedoch in 30-40 Jahren gute Renditen abwerfen.
Anleger zwischen 35 und 50 Jahren Wenn die wichtigsten konkreten Sparziele zunächst erreicht sind, spricht nichts gegen einen großen Aktienanteil im Anlage-Portfolio.
Anleger über 50 Jahre Geht es langsam auf die Rente zu, sollten insbesondere Geldanlagen für das Alter umgeschichtet werden. So können sie gewährleisten, dass Ihnen nicht zum Renteneinstieg eine Krise an der Börse einen Strich durch die Rechnung macht.

Wie sicher ist eine Investition in Aktien?

Die Frage nach der Sicherheit von Aktien lässt sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten:

Aktien bieten keine absolute Sicherheit

Wenn Sie als Anleger auf absolute Sicherheit spekulieren, können Sie praktisch keiner Geldanlage vertrauen. Ein Insolvenzrisiko existiert fast überall. Dies gilt für Unternehmen, in deren Aktien Sie investieren, genauso wie für Banken, bei denen Sie Ihr Geld fest anlegen. Den Unterschied macht hier lediglich die Einlagensicherung, die Anleger von Festgeld, Tagesgeld oder Sparbücher in solchen Fällen entschädigt. Aktien bringen darüber hinaus natürlich auch noch zwei weitere Risiken mit sich:

Risiken
  • Kursrisiko: Das Kursrisiko besagt, dass Aktienkurse eben nicht nur steigen können, sondern auch fallen. Je nach Ihrem Einstieg können Sie also auch Verluste einfahren. In den meisten Fällen ist ein Kurstief jedoch nur eine vorübergehende Phase, die zu den normalen Schwankungen gehört.
  • Dividendenrisiko: Die Zahlung einer Dividende wird von Kapitalgesellschaften nicht garantiert. Darüber hinaus ist deren Höhe zum einen von der geschäftlichen Entwicklung und zum anderen von den Vorschlägen des Vorstandes und der Hauptversammlung abhängig. Somit lässt sich auch die Dividende nicht als sichere Rendite einplanen.

Langfristig generieren Aktien fast immer eine positive Rendite

Auch wenn es an den Aktienmärkten zu kurzfristigen negativen Schwankungen kommen kann, zeigt die Entwicklung insgesamt nach oben. Seit 1959 konnte der Deutsche Aktien Index (DAX) seinen Wert beispielsweise um 3.537% steigern. Ferner zeigt das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts für den DAX nur sehr wenige Zeiträume, in denen tatsächlich eine negative Rendite entstanden ist. Wer für 15 Jahre in einen Aktienkorb investiert hat, der den DAX repräsentiert hat, konnte je nach Jahr des Einstiegs folgende Renditen erzielen:

Jahr des Einstiegs

Durchschnittliche Jahresrendite nach 15 Jahren

1965 3,4%
1970 11,5%
1975 8,6%
1980 12,0%
1985 10,3%
1990 9,4%
1998 4,4%
2000 3,5%

Anders sieht es hingegen aus, wenn wir den Anlagehorizont auf nur 5 Jahre verkürzen:

Jahr des Einstiegs

Durchschnittliche Jahresrendite nach 5 Jahren

1965 2,8%
1970 7,0%
1975 0,4%
1980 29,2%
1985 – 1,2%
1990 10,0%
1998 -4,5%
2000 -3,4%
2005 5,0%

Hier zeigt sich sehr eindeutig, dass in kurzen Zeiträumen die Kursausschläge sowohl nach oben als auch unten deutlich heftiger ausfallen. Bei einem Anlagehorizont von 15 Jahren verstetigt sich die Rendite, da sich Schwankungen langfristig immer wieder ausgleichen.

Aktienhandel für Anfänger – welche Schritte sind erforderlich?

Wenn Sie sich für den Aktienhandel interessieren, sind einige Aspekte zu bedenken, bevor es losgehen kann. Dazu gehört sowohl die Definition von Zielen als auch die Überlegung einer passenden Anlagestrategie. Doch der erste Schritt besteht darin, sich ein passendes Depotkonto zu suchen. Dieses sollte möglichst geringe Kosten mit sich bringen und auch sonst voll und ganz zu den eigenen Bedürfnissen passen.

Welche Aspekte sind bei einem Depot wichtig?

Natürlich stellen Sie sich gerade als Anfänger die Frage, welche Aspekte bei der Wahl eines Depotkontos wichtig sind. Schließich möchten Sie es vermeiden, teures Lehrgeld zu zahlen und Ihre Rendite zu schmälern. Aus diesem Grund zeigen wir Ihnen nun die wichtigsten Entscheidungskriterien für ein Depotkonto auf:

Ordergebühren

Die Ordergebühren sind eindeutig das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für ein bestimmtes Depotkonto. Darunter sind die Kosten zu verstehen, die bei einer Transaktion (Kauf oder Verkauf von Aktien oder anderen Assets) anfallen. Hierbei bieten die einzelnen Banken bei ihren Depots unterschiedliche Modelle an:

Modell

Erklärung

Flatrate-Modell Die Ordergebühr wird fix pro Transaktion bezahlt. Die Höhe der Gebühr ist dabei unabhängig vom Ordervolumen. Beispiel:

5,95 Euro pro Order.

Gestaffeltes Flatrate-Modell Das Staffel-Modell etabliert gewisse Stufen von fixen Ordergebühren. Die Stufen beinhalten jeweils gewisse Grenzen für das Ordervolumen. Beispiel:

Ordervolumen von 1-2.499 Euro: 5,95 Euro

Ordervolumen ab 2.500 Euro: 8,99 Euro

Hierbei ist es auch möglich, dass noch mehr Stufen etabliert werden.

Variables Modell Bei diesem Modell wird die Ordergebühr als Prozentsatz vom Ordervolumen erhoben. Größere Transaktionen werden dabei also mit einer höheren Gebühr belegt. Beispiel:

0,55% vom Transaktionsvolumen

Kombi-Modell Das Kombi-Modell kombiniert häufig die Flatrate-Gebühr mit einem variablen Modell. Beispiel:

3,99 Euro + 0,1% vom Ordervolumen

Häufig werden die Ordergebühren bei variablen Anteilen häufig noch mit Mindest- und Maximalgrenzen ausgestattet. Somit wollen Depotanbieter zum einen verhindern, dass sie bei sehr kleinen Transaktion auch eine gewisse Gebühr erhalten. Zum anderen dient die Maximalgrenze der Kundenbindung, da sie die Kosten bei großen Orders begrenzt. Welches Kostenmodell für Sie infrage kommt, hängt ein bisschen von Ihrer Strategie ab:

Handelsstil

Gebührenmodell

Eher wenige Transaktionen mit hohem Volumen Flatrate-Modell
Eher viele Transaktionen mit geringem Volumen Variables Modell

Welches Ordergebühren-Modell sich für Sie im Einzelfall lohnt, sollten Sie grob kalkulieren. Wenn Sie generell eher wenig handeln und die Aktien oder Wertpapiere lange halten, sind die Ordergebühren nicht ganz so entscheidend. In diesem Fall sollte Ihr Depot vor allem in Bezug auf fixe Jahresgebühr günstig ausfallen.

Wichtig
Zu den Ordergebühren gesellen sich in den meisten Fällen auch noch Börsenentgelte, die je nach Börse und Handelsvolumen unterschiedlich hoch ausfallen. Darüber hinaus berechnen einige Depotanbieter auch für die Gutschrift von Dividenden oder andere Sonderfälle weitere Gebühren. Ein genauer Blick in die Gebührenübersicht ist hier sehr hilfreich.

Jahresgebühr

Die Jahresgebühr spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Auswahl des eigenen Depotkontos. Damit ist eine fixe Kontoführungsgebühr, die monatlich, pro Quartal oder jährlich erhoben wird. Diese ist unabhängig von Ihrer Aktivität in punkto Aktienhandel. Einige Online-Depots sind heute sogar komplett ohne eine solche Jahresgebühr erhältlich. Aus diesem Grund lohnt es sich für Sie fast immer, unseren Depot Vergleich zu nutzen und sich vorher die verschiedenen Möglichkeiten anzuschauen.

Mindesteinlage

Die Mindesteinlage ist gerade für Kleinanleger sehr wichtig, denn wenn die erforderliche Mindestkapitalmenge nicht vorliegt, kann das Depotkonto bei der jeweiligen Bank nicht eröffnet werden. Glücklicherweise werden heute auch zahlreiche Depotkonten für den Aktienhandel zur Verfügung gestellt, die keinerlei Mindesteinlage erfordern.

Weitere Leistungen

Neben den erwähnten Kosten und der Mindesteinlage existieren jedoch auch noch weitere Leistungen, die unter Umständen für Sie interessant sein könnten:

Weitere interessante Leistungen
  • Kostenloses Demokonto (zum Testen bestimmter Strategien und zum Kennenlernen des Aktienhandels)
  • Möglichkeiten der Weiterbildung (Trading-Seminare, Erklärung wichtiger Begriffe und Möglichkeiten per Webinar)
  • Rabatte für Vieltrader (deutlich vergünstigte Ordergebühren oder sogar ein Kontingent an kostenlosen Orders)
  • Auswahl an Assetklassen (Aktien, ETF, Fonds, Zertifikate und Optionen, Futures, CFD, FOREX, Anleihen)
  • Arten der Order (Limit, Trailing Orders, Stop loss)
  • Möglichkeiten der Information (Realtime-Kurse, Analysen, Tools für Vergleich von Kursen, Orderbuch)
  • Persönliche Beratung
  • Sicherheitsmaßnahmen (TAN-Verfahren, Einlagensicherung)
  • Mobile Handelsmöglichkeiten
  • Art des Referenzkontos (eigenes Girokonto oder spezielles Angebot der Bank)

Aus diesen Merkmalen können Sie letztlich ein Depotkonto auswählen, welches auf Ihren Bedarf abgestimmt ist. Unser Depot Vergleich hilft Ihnen dabei, sich einen Überblick über die Kosten und Leistungen einzelner Depots zu verschaffen und eine fundierte Auswahl zu treffen.

Wie lässt sich ein Depotkonto eröffnen?

Junge Frau eröffnet ein Depotkonto über das Internet

Ein Depotkonto können Sie online eröffnen. Bildquelle: Have a nice day Photo – 381446329 / Shutterstock.com

Neben den Auswahlkriterien für ein bestimmtes Depotkonto ist es natürlich auch wichtig, sich den Antragsprozess genauer anzuschauen. Glücklicherweise ist dieser bei Online-Depots heute sehr einfach. Sie müssen lediglich die folgenden Schritte vollziehen:

Passendes Depotkonto auswählen

Nutzen Sie unseren Depotvergleich und schauen Sie sich die Konditionen der einzelnen Konten genau an. Auf Basis dieser Informationen können Sie dann eine fundierte Auswahl treffen und das passende Depotkonto auswählen. Die untere Tabelle hat als Beispiel ein durchschnittliches Ordervolumen von 1000€ (komplett online getätigt), bei 20 Order pro Jahr und einem durchschnittlichen Depotvolumen von 20.000€. Mit einem Klick auf das Logo gelangen Sie zu unserem ausführlichen Bericht.

Online-Antrag stellen

Im nächsten Schritt stellen Sie einen schriftlichen Antrag auf das Depotkonto, indem Sie persönliche Daten angeben. Zusätzlich fragen die Depotanbieter mitunter auch ihre Erfahrung im Bereich des Tradings ab. Dies ist jedoch vor allem bei Derivat-Konten wie binäre Optionen, CFDs und FOREX (Devisenhandel) der Fall. Des Weiteren ist es wichtig, dass Sie ein Referenzkonto benennen, von dem aus Sie das Depot mit Geld aufladen und auf das die späteren Gewinne transferiert werden können.

Depotvertrag unterschreiben und an die Bank zurücksenden

Die jeweilige Bank schickt Ihnen nun den Vertrag per Post und auch per Mail zu. Diesen müssen Sie unterschreiben und an die Bank zurücksenden.

Identifizierung durchführen

Wenn Sie sich für ein Online-Depotkonto entscheiden, müssen Sie zusätzlich auch noch eine Identifikation durchführen. Mit dieser bestätigen Sie der jeweiligen Bank, dass die Angaben zu Ihrer Person stimmen.

Zu diesem Zweck existieren zwei verschiedene Methoden:
  • Postident-Verfahren: Das Postident-Verfahren ist der Klassiker, bei dem Sie mit Ihrem Vertrag einen Ident-Coupon zugesendet bekommen. Mit diesem und Ihrem Personalausweis müssen Sie einfach zur nächsten Postfiliale gehen. Der dortige Mitarbeiter gleicht die Daten in Ihrem Ausweis mit den Daten auf dem Coupon ab und bestätigt somit Ihre Identität.
  • Videoident-Verfahren: Das Videoident-Verfahren läuft deutlich einfacher ab. Hierfür beginnen Sie einen Video-Chat per Smartphone mit einem Postmitarbeiter. Dort müssen Sie Ihren Ausweis in verschiedenen Posen in die Kamera halten und den Chat später noch mittels PIN bestätigen.

Geld auf das Depotkonto einzahlen und beginnen

Sobald Sie die Zugangsdaten für Ihr Depot erhalten haben, müssen Sie nur noch Geld vom Referenzkonto auf das Depotkonto einzahlen und schon können Sie mit dem Trading beginnen.

Anlageziele definieren – darauf kommt es an

Wenn Sie sich für den Aktienhandel interessieren, sollten Sie natürlich vorher definieren, warum Sie Geld anlegen. Grundsätzlich ließe sich darauf stets die Antwort finden, dass Sie es vermehren möchten. Aber im Normalfall ist es natürlich sinnvoller, eine Aktienanlage auf bestimmte Ziele hin zu optimieren. Eine solche Zielsetzung hat zum Beispiel auch einen Einfluss auf den Anlagehorizont, die Risikobereitschaft und somit die Anlagestrategie.

Was will ich mit dem Aktienhandel erreichen?

Die möglichen Ziele beim Aktienhandel können wie bei jeder Geldanlage recht unterschiedlich ausfallen. Im Folgenden sollen gängige Zielsetzungen genauer aufgezeigt werden:

Sich für finanzielle Notlagen wappnen

Es kann durch einen Jobwechsel oder unvorhersehbare Ausgaben immer mal zu finanziellen Engpässen kommen. In solchen Situationen ist es natürlich besonders hilfreich, wenn eine entsprechende Reserve existiert, um solche Situationen zu überbrücken. Als gängige Praxis haben sich 3 komplette Monatsausgaben ergeben. Die Notfallreserve sollte eigentlich für jeden Anleger das erste Ziel sein, um künftig sicherer durchs Leben zu gehen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass diese im Bedarfsfall auch tatsächlich zur Verfügung steht.

Zu diesem Zweck eignen sich folgende Herangehensweisen:
  • Regelmäßig festen Betrag in Aktienfonds oder ETFs investieren (Fondssparplan)
  • Nicht zu risikoreichen Ansatz bei der Fondsauswahl treffen
  • Beim direkten Aktienhandel auch eher auf gute Diversifizierung und eher risikoärmere Aktien setzen
  • Eher kürzerer Anlagehorizont

Aktienhandel für die Altersvorsorge

Wenn Sie Aktien kaufen möchten, um damit später ihre Altersversorgung zu gewährleisten, können Sie auf einen sehr langen Anlagehorizont zwischen 20 und 40 Jahren setzen.

Folgende Aspekte sind wichtig:
  • Anfangs durchaus auf renditeorientierte Aktien setzen
  • Auf entsprechend gute Diversifizierung achten
  • Aktienportfolio immer wieder den Marktgegebenheiten anpassen
  • Umschichtung in weniger riskante Assets ca. 4-8 Jahre vor dem Ausstieg

Der große Vorteil liegt wie oben besprochen darin, dass Sie bei entsprechender Diversifizierung innerhalb von 20-40 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit Gewinne erzielen. Kurzfristige Schwankungen gleichen sich dabei häufig aus. In einem Horizont von 4-8 Jahren vor der Nutzung des Vermögens ist jedoch eine Umschichtung von vorher durchaus renditeorientierten Anlagemöglichkeiten mit höherem Risiko in risikoärmere Anlagemöglichkeiten zu empfehlen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Ihnen ein kurzfristiger Abwärtstrend einen Strich durch die Rechnung macht.
Bildquellen:

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