Was sind Aktienfonds?

Sie interessieren sich dafür, Ihr Geld in Aktien zu investieren, möchten sich aber aus Zeitgründen nicht damit beschäftigen, die Auswahl der einzelnen Aktien selbst zu treffen? In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, auf Aktienfonds zurückzugreifen. Hierbei geben Sie die Verwendung Ihres Kapitals in die Hände von Fachleuten und vertrauen darauf, dass diese eine gute Rendite erzielen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen genauer auf, was Aktienfonds sind, wie sie funktionieren und worauf Sie als Anleger achten sollten.

Aktienchart an einem riesigen Bildschirm

Aktienfonds können eine sehr interessante Alternative für Aktienanleger darstellen. Bildquelle: ImageFlow – 227930497 / Shutterstock.com

Was sind Aktienfonds genau?

Bei einem Aktienfonds handelt es sich um ein Investment, das sich auf Aktien spezialisiert hat. Ein Fonds ist grundsätzlich ein Sondervermögen, in das viele Anleger einzahlen können, um das Geld später zu einem vorher festgelegten Zweck zu verwenden. Bei einem Aktienfonds geht es um die folgenden Aspekte:

1.Sie zahlen Geld ein

Indem Sie Anteil an einem Aktienfonds kaufen, zahlen Sie Kapital ein, welches dem Fondsmanager zur Verfügung steht.

2.Der Aktienfonds investiert in Aktien

Der Fondsmanager des Aktienfonds investiert das zur Verfügung gestellte Kapital komplett oder zu einem Großteil in Aktienwerte. Dies erfolgt im Normalfall nach einer bestimmten und vorher kommunizierten Strategie.

3.Ihr Kapitalwert entwickelt sich

Indem die erworbenen Aktienwerte des Fonds ihren Wert durch das Börsengeschehen verändern, verändert sich auch der Wert Ihres Anteils. Im Idealfall steigt der Wert und Sie können bei einem Verkauf einen Gewinn erzielen. Mitunter schütten Fonds erhaltene Dividenden an Sie als Anleger aus, so dass Sie auch einen laufenden Cash-Flow erzielen können.

Wie kann man in einen Aktienfonds investieren?

Sie können auf zwei unterschiedliche Art und Weisen in Aktienfonds investieren:

1.Einmalanlage

Sie investieren einen größeren Betrag auf einen Schlag in einen Aktienfonds und kaufen die entsprechende Anzahl an Anteilen. Von da an verfolgen Sie die Wertentwicklung und erhalten eventuelle Ausschüttungen.

2.Fondssparplan

Bei einem Fondssparplan zahlen Sie jeden Monat eine gewisse Summe ein und erwerben Anteile an dem Fonds. Dies ist vor allem dann interessant, wenn Sie überhaupt erst einen Kapitalstock aufbauen möchten. Ein Fondssparplan lässt sich somit als ein Sparkonto im Aktienbereich bezeichnen, bei dem Sie Ihre monatliche Sparrate investieren. Als Vorteil wird bei dieser Variante zudem der Durchschnittskosten-Effekt angeführt, da Sie bei einem hohen Preis der Anteile weniger kaufen und bei niedrigem Preis viele Anteile. Auf diese Weise ergibt sich ein durchschnittlicher Kaufkurs, der Schwankungsrisiken abmildern kann.

Wie sieht es mit der Liquidität von Aktienfonds aus?

Hin und wieder ist es wichtig, dass Sie schnell eine Vermögensreserve auflösen, um wichtige Zahlungen zu leisten oder Ihr Vermögen umschichten zu können. In diesem Zusammenhang sind Aktienfonds sehr sinnvoll, da sie sich jederzeit verkaufen lassen. Einziges Risiko ist dabei der schwankende Marktpreis: Hat die Börse gerade ein Tief und der Kurs der Fondsanteile liegt niedrig, müssen Sie bei einem Verkauf Einbußen hinnehmen.

Welche Vor- und Nachteile weisen Aktienfonds aus?

Der größte Vorteil von Aktienfonds liegt darin, dass Sie als Anleger nicht in Einzelwerte investieren, sondern in ein ganzes Paket an Aktien. Dies ist tendenziell sicherer, da sich Schwankungen der Kurse auf diesem Weg besser ausgleichen lassen. Zudem setzen Sie auf die Expertise von Marktexperten, die Ihr Geld bestmöglich investieren. Dieser Vorteil kann sich leider auch als Nachteil erweisen, denn nur wenige Fondsmanager schaffen es, den Markt (Vergleichsindex) dauerhaft zu schlagen.

Die Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile

Nachteile

  • Kaum Zeitaufwand
  • Fachleute managen die Fonds
  • Breite Risikostreuung (es werden keine Einzelwerte gekauft)
  • Schon ab monatlichen Beträgen von 50-100 Euro möglich
  • Anfänger benötigen nur wenig Einstiegswissen
  • Strikte Trennung der Anteile vom Vermögen der Fondsgesellschaft (Insolvenzschutz)
  • Zum Teil recht hohe Gebühren
  • Kein Einfluss durch Sie als Anleger auf die Kapitalverwendung
  • Nicht viele Aktienfonds schlagen tatsächlich den Markt

Tabelle 1: Vor- und Nachteile von Aktienfonds im Überblick

Arten von Aktienfonds

Wenn Sie sich für einen Aktienfonds entscheiden sollen, fällt Ihnen sicherlich schnell auf, dass es sehr viele verschiedene Angebote gibt. Diese unterscheiden sich jedoch nicht nur nach der herausgebenden Fondsgesellschaft, sondern auch durch andere Merkmale. Im Folgenden sollen einige Unterscheidungen genauer aufgezeigt werden:

1.Global vs. regional agierende Aktienfonds

Bei dieser Unterscheidung geht es um die regionale Ausbreitung der Aktienwerte, die ein Fonds kauft. Während globale Fonds auf Aktien aus der ganzen Welt setzen, begrenzen regionale Fonds sich auf einzelne Länder und Regionen (z.B. nur Deutschland, nur die Schwellenländer oder nur die EU). Globale Fonds können das Risiko von Verlusten minimieren, weil man sich unabhängig von regionalen Entwicklungen macht. Der Vorteil der Fokussierung auf regionale Märkte liegt hingegen in höheren Renditechancen durch eine geringere Verteilung. Im Gegenzug müssen Sie als Anleger dafür höhere Verlustrisiken in Kauf nehmen.

2.Branchenfonds

Branchenfonds investieren nur in Unternehmen aus einer bestimmten Branche. So gibt es beispielsweise Aktienfonds, die sich auf Technologiewerte spezialisieren oder auch solche, die den Maschinenbau, die Gesundheitsbranche oder die Baubranche als Fokus nutzen. Das Risiko ist bei einer solchen Fokussierung entsprechend hoch, denn eine Branchenkrise kann hier für herbe Verluste sorgen. Im Gegenzug lässt sich in guten Phasen jedoch eine außerordentlich hohe Rendite erwirtschaften. Dies ist auch dem Spezialwissen der Fondsmanager von Branchenfonds geschuldet.

3.Indexfonds

Bei Indexfonds geht es darum, dass sich der Fonds darauf konzentriert, die Wertentwicklung eines bestimmten Aktienindexes nachzubauen. Dies funktioniert entweder über den Kauf aller (oder der meisten) Aktienwerte aus dem Index oder über Swap-Geschäfte. Aktienfonds werden meist passiv gemanagt und an der Börse gehandelt. Deshalb werden viele von ihnen auch als ETF (Exchange traded fund) bezeichnet. ETFs bieten den Vorteil, dass man einen Index nachbaut und somit das Verlustrisiko minimiert wird. Dafür sind überdurchschnittliche Renditen auch eher selten.

4.Ausschüttende vs. thesaurierende Aktienfonds

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal liegt im Umgang mit Einnahmen wie Dividenden. Werden diese an die Anleger ausgeschüttet oder einbehalten (thesauriert)? Die erste Variante bietet Anlegern die Möglichkeit, regelmäßige (oft jährliche) Einnahmen zu generieren. Im Gegenzug wird jedoch jedes Mal die Abgeltungssteuer fällig. Thesaurierende Fonds behalten die Dividende ein und reinvestieren diese. So können Sie als Anleger vom Zinseszins-Effekt profitieren.

Für welche Art von Aktienfonds Sie sich entscheiden, hängt letztlich vor allem von Ihrer persönlichen Strategie und Ihrem Umgang mit Risiken ab. Informieren Sie sich vor einem Fondskauf immer über die Strategie und die bisherige Performance – dies senkt das Risiko für böse Überraschungen erheblich und Sie können Fonds finden, die zu Ihnen passen.

Aktienfonds sind eine gute Ergänzung

Wenn Sie sich für ein Investment in Aktienfonds interessieren, kann dies ein guter Grundstein für Ihre Investmentstrategie sein. Sie müssen sich gerade als Anfänger nicht zu sehr in die Materie einarbeiten und können trotzdem von der Wertentwicklung an den Aktienmärkten profitieren. Doch ist es für Sie wichtig, dass Sie sich stets genauer über einen bestimmten Aktienfonds informieren, bevor Sie Anteile erwerben. Es gibt viele Fonds mit eher unterdurchschnittlicher Performance.

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