Fonds als Ergänzung und Alternative

Aktienfonds eignen sich gut für Investoren, die ihr Portfolio breit streuen möchten. Dabei müssen sie sich nicht mit der genauen Auswahl der Aktien auseinandersetzen. Dies übernimmt der Fondsmanager. Dennoch sollten Sie nicht blindlings in den nächsten Fonds investieren, sondern sich etwas genauer mit dem Thema beschäftigen. Wir haben alle wichtigen Informationen über Aktienfonds für Sie zusammengetragen. Ob sich Fonds als Ergänzung zu Ihrem Aktienportfolio oder sogar als Alternative offenbaren, wissen Sie am Ende dieser Lektüre.

Büroschreibtisch mit Marktanalysen

Fonds können beides sein: Ergänzung und Alternative zum persönlichen Finanzportfolio. Quelle: Viktoriia Hnatiuk – 1055129285 / Shutterstock.com

Zunächst stellt sich natürlich die Frage: Was sind Aktienfonds? Wer an der Börse aktiv ist und Aktien zu seinem Besitz zählt, kennt den Begriff der Risikostreuung. Die Investition in eine einzelne oder nur wenige Aktien ist mit einem hohen Risiko verbunden. Bei einem Aktienfonds handelt es ich um eine Kapitalanlage, bei der nach den Regeln des entsprechenden Fonds in eine Vielzahl verschiedener Aktien investiert wird. Investieren Sie in einen Aktienfonds, wandern Anteile des Fonds in Ihr Portfolio und Sie können mit wenig Aufwand diversifizieren. Um die Verwaltung des Fonds kümmert sich ein Fondsmanager, der für diese Arbeit Gebühren erhebt. Was ist also besser: Aktienfonds oder manueller Aktienhandel?

  • Aktienfonds ermöglichen einfache Risikostreuung, auch für Anfänger
  • Manuelle Auswahl ist günstiger aber zeitaufwändig

Aktien selbst auswählen oder in Aktienfonds investieren?

Wenn Sie wenig Vorwissen über die Börse und das Marktgeschehen haben, bietet sich ein Aktienfonds als bequemer Einstieg an. Der Aufwand ist geringer als bei einer eigenen Aktienstrategie. Sie müssen zwar bei der Auswahl der Fonds einige Punkte beachten. Allerdings sparen Sie Zeit und können auch mit wenig Kapital ein breit gestreutes Portfolio nutzen.

Falls Sie jedoch Spaß am Aktienhandel haben und sich gerne mit den Entwicklungen des Marktes auseinandersetzen, können Sie sich dem manuellen Aktienhandel zuwenden. Sie behalten die Kontrolle über Ihr Investment, müssen sich aber auch entsprechend über die Unternehmen informieren, in die Sie investieren. Sie sparen dabei zudem die Fondsgebühren ein, was sich direkt auf die Rendite auswirkt. Es spricht auch wenig dagegen, beide Varianten zu nutzen. Fonds als Ergänzung zu Ihrem eigenen Aktienportfolio können hervorragend zu Ihrer Strategie passen.

ETFs als Alternative zu Aktienfonds

Wenn Sie vor allem die Gebühren der Aktienfonds scheuen, Sie die Idee der Risikostreuung aber reizt, lohnt sich ein Blick auf die ETFs (Exchange Traded Funds). ETFs sind börsengehandelte Fonds, die meist einen Index nachbilden. Weil die Aktien, die ein ETF nachbildet, nicht aufwändig ausgewählt werden müssen, sind die Kosten für ETFs deutlich niedriger als für aktiv gemanagte Aktienfonds. Daher werden ETFs auch als Geldanlage der Zukunft bezeichnet. ETFs weisen nämlich einige Vorteile auf:

  • Breite Risikostreuung
  • Sehr niedrige Gebühren
  • Hohes Maß an Liquidität
  • Sehr transparent

Allerdings sollten Sie auch hier Vorsicht walten lassen. Es stehen tausende ETFs für den Handel zur Verfügung, so dass auch hier der Anfänger schnell überfordert sein kann. Zudem unterscheiden sich die ETFs auch in Bezug auf ihre Kosten. Hier sollten Sie in jedem Fall vergleichen. Um besonders risikoarm zu fahren, ist die Investition in einen ETF sinnvoll, der einen breiten Aktienindex nachbildet. Hier empfiehlt sich beispielsweise der MSCI World, der über 1.600 Unternehmen aus 23 Industrieländern widerspiegelt.

Auswahl der passenden Fonds

Mit solch einem breit gestreuten Index fahren Sie natürlich sicherer, weil die Entwicklung Ihres Portfolios nicht von einzelnen Regionen oder Branchen abhängig ist. Die Auswahl der Fonds schlägt sich jedoch in der Rendite nieder. Besonders hohe Renditen sind auch hier nur mit einem hohen Risiko möglich. Dies ist aber für eine langfristige Geldanlage nicht der richtige Weg. Die meisten Anleger wollen ja investieren und nicht spekulieren.

Sie sollten sich daher für eine Fondsart entscheiden, die Ihren Ansprüchen gerecht wird und verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Dazu gehören natürlich auch die Kosten. Die wichtigsten Gebühren, die bei Fonds anfallen, sind die Total Expense Ratio (TER), der Ausgabeaufschlag, die Management-Gebühr, die Performance-Fee. Die ETFs schneiden in puncto Gebühren meist am besten ab, sind im Vergleich zu Aktienfonds jedoch relativ starr in ihrer Zusammensetzung. Hier liegt es an Ihnen, die Vor- und Nachteile abzuwägen und nach Ihren Anforderungen einzuordnen.

Fondssparpläne für den langfristigen Vermögensaufbau

Haben Sie sich für einen oder mehrere Fonds entschieden, können Sie einen Fondssparplan nutzen, um langfristig Vermögen aufzubauen. Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Was sind Fondssparpläne? Bei einem Fondssparplan handelt es sich um nichts anderes als einen klassischen Sparplan, mit dem allerdings in Fonds investiert wird. Sie legen also monatlich, viertel- oder halbjährlich eine bestimmte Summe zurück und kaufen mit diesem Geld Fondsanteile.

Dabei ermöglichen die Anbieter von Fondssparplänen die Investition mit geringen Beträgen bereits ab 50 oder sogar 25 Euro. So können Sie auch mit wenig Kapital beginnen, langfristig anzulegen. Fondssparpläne eignen sich hervorragend als Ergänzung zum klassischen Sparbuch, dem Tagesgeld- oder dem Festgeldkonto.

Da Sie auf die Entwicklung der Märkte angewiesen sind und Börsenkurse tatsächlich auch zeitweilig sinken, ist das Risiko bei einem Fondssparplan zwar höher als bei einem Tagesgeldkonto. In der Vergangenheit hat sich jedoch gezeigt, dass Verluste nur zeitweilig auftreten und sich die Kurse wieder erholen.

Bei einem langfristigen Anlagehorizont von 15 oder 20 Jahren, in denen Sie also auch Kursverluste über zwei, drei, vier oder sogar fünf Jahre verkraften können, eignen sich Fondssparpläne optimal zum Vermögensaufbau. Dabei wird eine klassische „Buy-and-hold-Strategie“ verfolgt, bei der Sie nur dann Anteile verkaufen, wenn Sie das Geld wirklich benötigen – beispielsweise für den Hauskauf oder den Ruhestand.

Quelle: Viktoriia Hnatiuk – 1055129285 / Shutterstock.com