Der Devisenhandel ist der größte Marktplatz der Welt. Rund 5,3 Billionen US-$ werden durchschnittlich am Tag umgesetzt. Das Geschäft ist schnell und ermöglicht es auch bei fallenden Kursen, Gewinne zu erzielen. Während der Spothandel reale Handelspositionen voraussetzt, kann im Forexhandel über einen Hebel mit vergleichsweise geringem Einsatz ein hohes Kapital bewegt werden. Es ist nicht verwunderlich, dass sich immer mehr private Anleger für diese Art des Derivatehandels begeistern. Es steht gerade für Einsteiger aber die Frage im Raum, wie sie den richtigen Forexbroker finden. Die Anzahl ist inzwischen fast schon unübersichtlich, bei der Auswahl geht es natürlich auch darum, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Die Auswahlkriterien
Wer sich auf die Suche nach dem richtigen Forexbroker macht, muss natürlich wissen, welches die zu berücksichtigenden Auswahlkriterien sind. Viele der Broker, in der Regel Häuser mit Sitz auf Zypern oder offshore, werben mit hohen Bonuszahlungen auf die Ersteinlage. Diese Boni sollten allerdings, gerade für Einsteiger im Forex-Handel, absolut zweitrangig behandelt werden. Erfolgreiches Trading hängt nicht vom Bonus, sondern von anderen Kriterien ab.
Die Grundlagen
- Das Demokonto
Der erste Einstieg in den Handel mit Devisen ist das Demokonto. Dieses kann bei seriösen Anbietern eröffnet werden, ohne dass ein reales Handelskonto eingerichtet werden muss. Das Demokonto ist die einzige Möglichkeit, sich mit dem Handel und der Handelsumgebung vertraut zu machen, ohne mögliche Anfangsverluste zu riskieren. Obwohl es weitverbreitet ist, ein Demokonto zur Verfügung zu stellen, sehen einige Anbieter immer noch davon ab. Für Anfänger im Forexhandel bedeutet dies, dass sie einem anderen Broker den Vorzug geben sollten. Andernfalls ist eine Umsetzung der Lerninhalte nicht möglich.
- Ausbildung und Weiterbildung
Der Handel mit Devisen hat seine eigenen Gesetze. Wer nur mal eben eine Position eröffnet und hofft, dass es bei einer 50 : 50 Chance schon gut gehen wird, wird am Ende des Tages Verluste realisieren. Um erfolgreich handeln zu können, bedarf es einer soliden Ausbildung. Diese beinhaltet das Lesen und Interpretieren von Charts, das Erkennen von Handelssignalen und die Auswahl der richtigen Strategie. Gute Broker stellen ihren Kunden mehr als nur ein eBook zur Verfügung. Webinare und Tutorials sind die Grundlage für die anfängliche Arbeit mit dem Demokonto. Es sollten auch Videoarchive zur Verfügung stehen, um sich losgelöst vom Webinarkalender die benötigten Informationen holen zu können. Für fortgeschrittene Anleger sind Präsenzseminare, wie sie beispielsweise von dem Ratinger Broker FXFlat angeboten werden, eine hervorragende Möglichkeit zum Meinungsaustausch mit anderen Tradern. Für fortgeschrittene Anleger stehen tiefer gehende Marktanalysen und die Psychologie der Börsen im Fokus der Weiterbildung. Bei der Suche nach dem richtigen Forexbroker gilt, dass Aus- und Weiterbildung hohes Gewicht bei dem jeweiligen Anbieter haben.
Einsatz und Kosten
- Der Einsatz
Die Eröffnung eines Handelskontos und das Traden selbst sind natürlich mit Kosten verbunden. Fast alle Broker verlangen bei Eröffnung eines Handelskontos eine Mindesteinzahlung. Diese kann 100 Euro, aber auch mehrere Tausend Euro betragen. Dabei hängt die Höhe der Mindesteinlage nicht nur vom gewählten Kontomodell ab. Auch wenn die Ersteinlage zunächst einmal als vergleichsweise zu hoch eingeschätzt wird, lohnt ein Blick auf diese Anbieter dennoch. Es sind in der Regel die Häuser, welche den Devisenhandel nicht in Form einer Jahrmarktsbude, wie bei einigen Exoten üblich, aufziehen, sondern als ernstes Geschäft, welches überdurchschnittliche Dienstleistungen des Anbieters voraussetzt. Für den Handel selbst wird eine sogenannte Margin benötigt. Diese ergibt sich aus dem Hebel des Trades. Die Hebel variieren von Anbieter zu Anbieter und betragen je nach Währungspaar in der Breite zwischen 1 : 20 und 1 : 400. Je höher der Hebel angesetzt ist, um so niedriger ist der tatsächlich zu erbringende Kapitaleinsatz.
- Die Kosten
Natürlich spielen bei der Suche nach dem richtigen Forexbroker auch die Kosten, der Spread, eine Rolle. Der Spread wird im Devisenhandel auf Grundlage der Pips berechnet. Unter den Pips versteht man die letzte Nachkommastelle einer Währung. Je höher die Anzahl der Pips ist, um so höher fällt der Spread aus. Abhängig vom Anbieter wird der Spread als fixe Größe oder als variable Zahl genannt. Die Zahl der zugrunde gelegten Pips richtet sich wiederum nach dem gehandelten Währungspaar. Es ist also durchaus hilfreich, sich bei den einzelnen Brokern die Tabelle mit den Spreads anzuschauen.
Falls eine Position über Nacht offen gehalten wird, muss der Trader darauf Zinsen bezahlen. Die Höhe des Zinssatzes schwankt von Broker zu Broker. Auch hier empfiehlt sich ein direkter Vergleich.
- Einlagensicherung
Die meisten Broker sind auf der Mittelmeerinsel Zypern beheimatet. Die Einlagensicherung greift im Forex jedoch nicht nach der EU-Richtlinie, sondern ist deutlich niedriger angesetzt. Die Kundengelder werden bei Drittbanken verwahrt. Etwas anders verhält es sich bei deutschen Anbietern. Diese sind teilweise Mitglieder im Einlagensicherungsverband der deutschen Banken und bieten damit eine deutlich größere Sicherheit.
Der Handel
- Die Währungspaare
Natürlich steigt die Attraktivität eines Brokers mit der Anzahl der zur Verfügung gestellten Währungspaare. Einsteiger sollten auf diesen Punkt aber zunächst keine Rücksicht nehmen und ihre Erfahrungen mit den großen Währungen sammeln. Diese sind deutlich weniger volatil als beispielsweise ein kenianischer Schilling. Teilweise bittere Erfahrungen mussten beispielsweise die Trader sammeln, die auf Bitcoins gesetzt hatte. Die Kursentwicklung dieser synthetischen Währung ist absolut intransparent.
- NDD oder Market Maker
Im Forexhandel existieren zwei Brokermodelle. Zum einen handelt es sich dabei um die Market Maker. Diese stellen die Kurse selbst gegen ihre Kunden. Kritiker halten diesem Modell vor, dass es dem Trader einen Nachteil beschert, da er nicht weiß, wie realistisch der Kurs im Vergleich zum tatsächlichen Marktpreis zum Zeitpunkt der Ausführung ist. Lehnt der Makler den aufgerufenen Kundenkurs ab, kommt es zu einem Re-Quote, einem neuen Kursaufruf. Ob dieser für den Kunden allerdings vorteilhaft ist, bleibt die Frage. Auf der anderen Seite steht das Modell des Non-Dealing Desks. Bei dieser Vorgehensweise ist der Broker tatsächlich ein echter Makler, der die Order des Kunden direkt in den Markt weitergibt. Der Vorteil ist hier, dass echte, transparente Angebot- und Nachfragekurse bestehen und darüber hinaus eine deutlich größere Liquidität vorhanden ist.
- Die Handelsplattform
Für einige Anleger spielt die Handelsplattform auf der Suche nach dem richtigen Forexbroker ebenfalls eine Rolle. Schon seit vielen Jahren hat sich der MetaTrader 4 als Standard etabliert. Diese Plattform kann durch Tausende von Apps komplett individualisiert werden und erlaubt auch den vollständig automatisierten Handel mittels eines Expert Advisors (EA). Broker, die mit hauseigenen Handelsumgebungen arbeiten, stellen diese Tools nicht unbedingt zur Verfügung.
Zunehmendes Gewicht finden die Plattformen, die Social Trading allgemein oder das Tool Mirror Trader zulassen. In beiden Fällen besteht für die Anleger die Möglichkeit, Trades andere Anleger eins zu eins in ihr Orderbuch zu kopieren und damit von der Erfahrung der professionellen oder semiprofessionellen Trader zu profitieren.
- Der mobile Handel
Nicht nur bei Aktiendepots kommt dem mobilen Handel inzwischen besondere Bedeutung zu. Auch wenn der vollautomatische Handel mit Devisen die Präsenz des Trades am PC überflüssig macht, möchten viele Anleger auch von unterwegs Zugriff auf die Handelsplattform haben. Hier unterscheiden sich die Broker deutlich. Während die einen sehr differenzierte Apps für die einzelnen Betriebssysteme zur Verfügung stellen, beschränken sich andere lediglich auf einen mobilen Webzugang.
Der Forexbrokervergleich auf Handel.com
Mit dieser Übersicht lässt sich der Forexbrokervergleich auf Handel.com leicht angehen. Alle hier genannten Punkte werden in den einzelnen Brokeranalysen berücksichtigt und mit ihren Stärken und Schwächen vorgestellt. Damit steht gerade Einsteigern im Forexhandel ein Hilfsmittel zur Verfügung, aus der Vielzahl der Anbieter den richtigen Forexbroker zu finden.